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Das Wesentliche

Ilka Horndasch informiert über Faszien und das Faszientraining

Studio

Wir haben ein Interview mit Ilka Horndasch, Schmerzspezialisitin nach Liebscher & Bracht®, Personal-Trainerin und ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberaterin aus Rednitzhembach, geführt. Frau Horndasch behandelt Klienten mit den unterschiedlichsten Einschränkungen und Schmerzen im Bewegungsapparat. Eine besonders wichtige Rolle für die Beweglichkeit spielen dabei die Faszien. Im folgenden Interview informiert Frau Horndasch über das Fasziensystem des Körpers und verrät uns einige kleine Tipps für ein gesundes und fittes Leben.

Guten Tag, Frau Horndasch! Erzählen Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang.

Ich war die ersten 15 Jahre meines beruflichen Lebens als Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) mehr oder weniger glücklich angestellt und hatte mehrere ehrenamtliche Jobs als Trainerin, die mich jedoch nicht erfüllten. Der Drang nach Veränderung war immer da, und dann war es vor 13 Jahren so weit. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Die Ideen sprudelten nur so aus mir heraus, alles, was ich begann und in die Hand nahm wurde von einem stetig wachsenden Kundenkreis angenommen.

Im September 2014 eröffnete ich mein eigenes ganzheitliches Rücken- und Gesundheitsstudio Balance in Rednitzhembach mit 3 freiberuflichen Trainerinnen. Der Kundenkreis des Studios wuchs schnell, verschiedene Physiotherapeuten, Ärzte und Heilpraktiker wurden auf mein kleines individuelles Studio mit sehr gut ausgebildetem Personal und großer Kompetenz im Bereich der Rücken- und Gelenksbeschwerden aufmerksam und begannen ihre Empfehlungen auszusprechen.

Die ersten Firmen kamen auf mich zu und buchten meine Leistungen bzw. baten um die Erstellung von Konzepten für ihr Gesundheitsmanagement.

Aufgrund von baulichen Mängeln im Bereich meines Studios, die mein damaliger Vermieter nicht beheben konnte, musste ich Ende März 2018 mein Studio schließen. Seitdem bin ich als freie Trainerin, Ernährungsberaterin und Schmerzcoach in meinen eigenen Räumlichkeiten und in verschiedenen Studios tätig. Ich biete Faszien-, Rücken-, Pilates- und Fuß-Kurse für Gruppen und Firmen an, gehe in Einzeltrainings vollkommen auf die Wünsche und Belange meiner Kunden ein, berate und trainiere Einzelkund:innen bei akuten und/oder chronischen Schmerzen und verhelfe Menschen mit ernährungsbedingten Erkrankungen zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit.

Was hat Sie dazu bewegt, beruflich in das Bewegungstraining zu gehen

Die Arbeit mit und am Menschen begeistert mich jeden Tag aufs Neue! Meinen Kund:innen Wege aus ihren Beschwerden oder Einschränkungen zu zeigen, sie zu motivieren, ihrem Körper Bewegung und Aufmerksamkeit im positiven Sinne zu schenken und diesen Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen sehe ich als meine absolute Aufgabe und ist für mich äußerst erfüllend.

Sie beschäftigen sich ja ebenfalls mit Faszien und dem Faszientraining. Was genau sind Faszien und wofür sind sie zuständig?

Um unseren Körper zu bewegen, brauchen wir nicht nur knöcherne Strukturen, Gelenke und muskuläres Gewebe, sondern auch bindegewebige Strukturen, bestehend aus kollagenen und elastischen Fasern und Bindegewebszellen, die unsere Organe, Knochen und Muskeln, sogar bis in die kleinste Muskelfaser, umhüllen. Diese bindegewebigen Strukturen nennt man Faszien, abgeleitet vom lateinischen Wort «fascia» (Binde, Band, Bandage).

Faszien lassen uns unseren Körper besser wahrnehmen, koordinieren effektiv alle Bewegungen, ohne dass es uns immerzu bewusst ist. Sie spielen eine Rolle bei der Übertragung von Kraft- und Nervenimpulsen, haben eine Stütz- und Schutzfunktion, sind mit Schmerzrezeptoren durchzogen und besitzen noch viele weitere für unsere Bewegung und Gesundheit wichtige Funktionen, die uns unseren Alltag leicht und unbeschwert Erleben lassen.

Welche Beschwerden können sich auf die Faszien zurückführen lassen?

In meinen Trainings und auch in der Schmerzbewältigung mit meinen Klient:innen bin ich immer wieder erstaunt, welche Bandbreite an Erkrankungen und Bewegungseinschränkungen auf funktionsgestörte Faszien und verhärtete Bindegewebsstrukturen zurückzuführen sind. Besonders facettenreich spiegeln sich verhärtete Faszien und durch Bewegungsmangel unterversorgte Gelenkflächen im Bereich der Wirbelsäule und des Rückens im Allgemeinem wider. Angefangen bei einfachen und leichten Verspannungen im Nacken- oder Schulterbereich bis hin zu schmerzhafter Steifigkeit im unteren Rücken, begleitet von der Angst, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden oder erleidet zu haben. Auch das Zusammenspiel faszialer Bahnen ist für meine Klient:innen immer wieder erklärend, warum das Leiden im rechten Knie und die Bewegungseinschränkung in der linken Schulter einen Zusammenhang aufweisen. Alles hängt zusammen! Man geht davon aus, dass wir von einer riesigen Faszie durchzogen sind. Ist das nicht „faszinierend“?

Wie sieht ein Faszientraining bei Ihnen aus?

In meinen Trainings steht Bewegung und Lockerung mit dem Aufbau faszialer Strukturen und Tiefenkraft im ständigen Wechselspiel. Weiches und fließendes Trainieren zum Aufbau von schlanken wohlgeformten Muskeln und Geschmeidigkeit stehen bei mir im Vordergrund. Ergänzt wird dieses Training mit Übungen, die die Konzentration auf bestimmte Körperbereiche fördern und das Wahrnehmen und Loslassen unterstützen.

Die Stunden mit mir sind ruhig, entspannt, aber auch kraftvoll und fordernd, lebendig, motivierend und mitreisend und auch herzlich, individuell und informativ. Ich liebe meine Arbeit und lasse es meine Klient:innen auch spüren!

Kann man auch zu Hause seine Faszien trainieren? Wenn ja, können Sie bestimmte Bewegungen bzw. Trainingseinheiten empfehlen?

Ja natürlich. Das geht wunderbar. Schon beim lockeren Spaziergang und Laufen, bei dem man die Arme und den Oberkörper locker pendelnd mitnimmt werden unsere Faszien bewegt, der Gang wird leicht und federnd und man unterstützt und versorgt die gesamte Wirbelsäule und alle Gelenke. Was unsere Faszien überhaupt nicht mögen, sind starre Positionen, wie langes Sitzen und Stehen oder auch sich ständig wiederholende einseitige Bewegungen. Unser Bindegewebe mag vielseitige lockere Bewegungen, Schwünge, Drehungen, Zug- und Druckbewegungen, Dehnungen und Massagen.

Sie beschäftigen sich neben dem Faszientraining auch noch ausführlich mit der Fuß-Gesundheit. Mit welchen Problemen an den Füßen haben Ihre Klienten besonders häufig zu kämpfen und sind Fußbeschwerden auch ausschlaggebend für Schmerzen in anderen Bereichen des Körpers?

Ich habemich vor einigen Jahren, durch eigene Beschwerden mit einer Verletzung der Achillessehne, dem Training der Füße intensiv gewidmet. Dadurch habe ich die Wichtigkeit einer guten Ausrichtung und Beweglichkeit unserer Füße auf unseren ganzen Körper am eigenen Leib erfahren. Unsere Gesundheit beginnt an unserem Fundament und das sind unsere Füße. Fußbeschwerden sind bei fast jedem/-r meiner Klient:innen ein Thema, entweder bewusst durch das Auftreten von Schmerzen oder Beeinträchtigungen der Beweglichkeit der Füße und somit auch der Lebensqualität. Oder auch unbewusst, wenn ich die Ausrichtung des Körpers, seine momentane Statik, prüfe und dann die Beziehungen der Fußausrichtung zu den vorhandenen Problemen an anderen Stellen des Körpers aufzeige. Oft sind es Probleme, wie Fersensporn oder Verletzungen der Achillessehne, aber auch Senk- und Spreizfüße oder Hallux valgus bzw. Hallux rigidus. Wenn wir dann im Training die Aufmerksamkeit immer wieder zu den Füßen lenken, dann verbessern sich wie von Zauberhand auch andere Beschwerden.

Was können wir uns unter einem Fußtraining für gesunde Füße vorstellen?

Ein Training für die Füße besteht vor allem anfangs aus dem Erlernen eines richtigen Abrollvorganges und dem Benutzen aller Gelenke des Fußes. Das ist gar nicht so einfach und braucht etwas Übung, Gespür und das richtige Schuhwerk. Es folgen Ausrichtungs- und Kräftigungsübungen verbunden mit Grifftechniken zum Mobilisieren und Dehnen. Auch hier wird es wieder faszial, denn die Fußsohle besteht aus einer sehr starken Faszie, der Plantarfaszie. Diese ist bei sehr vielen Menschen sehr fest und die Strukturen sind verklebt durch das jahrelange Tragen von falschen Schuhen und zu wenig Aufmerksamkeit für die Füße! Wenn dann mein:e Klient:in Techniken erlernt, die die Füße entspannen und für Wohlbefinden sorgen, dann zaubert sich immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Das ist immer wieder so wunderbar für mich. 

Besonders häufig beklagen sich Menschen über Schmerzen im Nackenbereich. Haben Sie Tipps, wie man diese Schmerzen behandeln und evtl. vorbeugen kann?

Nackenverspannungen sind ein häufiges Beschwerdebild von Menschen, die viel sitzende Tätigkeiten ausführen und das ja teilweise über Stunden. Hier fehlt eindeutig die Bewegung, das Lockern und Strecken. Zusätzlich haben diese Menschen meist auch Schmerzen oder Bewegungsbeeinträchtigungen im unteren Rücken, wie der Lendenwirbelsäule, im Kreuzbein oder im Gesäß. Oft ist schwer zu sagen, welche Beschwerden zuerst präsent waren. Aber es ist in den meisten Fällen auch aus meiner Praxis ersichtlich, dass Probleme in dem einen Bereich auch nachfolgend den anderen Bereich wandern. Das hängt damit zusammen, dass diese beiden Abschnitte unserer Wirbelsäule bei vielen Bewegungen oder eben auch bei Bewegungsarmut zusammenarbeiten. Sie sind muskulär und faszial miteinander verbunden, sind beide in ihrer natürlichen Form als Lordosen ausgebildet und können die gleichen Bewegungsrichtungen ausführen.

Ebenso ist ein großes Problem ein verspannter, teils auch entzündeter Unterkiefer. Viele von uns haben viel Stress, ein Termin jagt den anderen, die Technik mit PC, Smartphone etc. fordert ständig unsere Aufmerksamkeit, wobei vieles davon auch hausgemacht ist und die Umwelt mit Lärm, Verschmutzung, Giftstoffen in unseren Textilien, Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln und Medikamenten, die Liste könnte man noch beliebig lang weiterführen sowie unsere Ernährung mit zu viel Fastfood und Belastungen durch Spritzmittel fordern und überfordern immer mehr unseren Körper und seine Funktionen. Viele Menschen verarbeiten dann dieses hohe Stresslevel meist nachts oder am Tag, wenn sie sich konzentrieren müssen und beißen zu fest die Zähne aufeinander, knirschen und haben eine verspannte Kiefermuskulatur. Diese kann auch maßgeblich zu Nackenverspannungen beitragen.

Daher ist mein erster Tipp natürlich immer sich mehr zu bewegen. Sitzt man viel, dann sollte man immer wieder kleine Pausen einlegen, um ein paar Schritte zu gehen, mit den Armen und Schultern zu kreisen und den Mund und damit den Unterkiefer entspannen, lockerlassen und ein wenig hin und her bewegen.

Absolut wichtig ist auch sein Stresslevel zu senken und ausfindig zu machen, wo Stressquellen im Alltag auftauchen. Meist reicht es schon aus einige wenige zu verändern und auch zu erkennen, wann man Hilfe braucht und diese dann auch in Anspruch nehmen.

Und mein letzter Tipp ist, sich professionelle Hilfe für ein gutes Training aus Bewegung und Entspannung zu holen. Hierzu gibt es natürlich im Internet viele Möglichkeiten, die aber meiner Meinung nach nicht den Blick auf die momentane Verfassung und die gerade notwendigen individuell angepassten Trainingsmöglichkeiten ersetzen.

Was wären Ihre Top-3-Tipps, um gesund und fit alt werden zu können?

Mein Top-Tipp ist eine tägliche vielfältige Bewegung. Wir sind Beweger und dafür körperlich ausgerichtet. Täglich eine Stunde Bewegung, möglichst an der frischen Luft und kleine Lockerungseinheiten ist eigentlich das Minimum, was man seinem Körper schenken kann.

Als zweiten Tipp würde ich empfehlen sich Maßnahmen zur Stressreduktion zu suchen und jeden Tag schöne Momente erleben, auch wieder positiv zu denken. Das kann ein schönes Hobby sein, entspannte Musik hören, sich mit Freunden treffen oder auch kleine Momente für sich selbst genießen und diese auch wahrnehmen!

Und mein letzter Tipp ist seine Ernährung auf eine vollwertige frische und natürliche pflanzenbasierte Ernährung um - oder einzustellen. Auch hier sind es wieder Kleinigkeiten, mit denen man beginnen kann, wie täglich mehr Gemüse in seine Mahlzeiten zu integrieren und Zuckerhaltiges zu reduzieren. Und wer es richtig angehen möchte, der sucht sich professionelle Hilfe und kann damit in den Genuss eines gesunden, vitalen und positiven Lebensalltags kommen.

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